Radtour des CDU-Stadtverbands Buchen – Weiterentwicklung der Stadt mit dem Fahrrad erkundet




(TN) Buchen ist eine attraktive Stadt – dass dies kein nichtssagender Werbeslogan ist, davon konnten sich mehr als 30 Radfahrende aus Anlass der traditionellen Sommerradtour des CDU-Stadtverbands selbst ein Bild machen. Buchens Bürgermeister Roland Burger hatte in Zusammenarbeit mit CDU-Stadtverbandsvorsitzendem Ralf Schäfer wieder attraktive Ziele benannt und eine attraktive Route zusammengestellt. Das zwanglose Gespräch mit den Abgeordneten sollte Teil der Tour sein. Die Bundestagsabgeordnete und -kandidatin Nina Warken war ebenso mit ihrem E-Bike gekommen wie der scheidende Bundestagsabgeordnete Alois Gerig und Minister Peter Hauk, MdL. Dr. Achim Brötel hat den Kreis ver- und ebenfalls kräftig in die Pedale getreten.
Erste Station nach einer kurzen Begrüßung auf
dem Wimpinaplatz war die sanierte Maktstraße mit dem neugestalteten Brunnen mit
Sitzgelegenheit. Zur ersten Stärkung genehmigte sich MdB Alois Gerig einen
Schluck frischen Wassers aus dem neuen Wasserspender, der an die Buchener-Fasnacht
erinnert und nicht nur als profanes Rohr, sondern in Form des Bleckers gestaltet
wurde. Corona-konform kann hier der durstige Besucher jetzt seinen Durst mit
bestem Trinkwasser kontaktlos stillen. Um der Hygiene Genüge zu tun, wird der
Brunnen automatisch regelmäßig gespült.
Buchens Größte Baustelle – das
Burghardt-Gymnasium (BGB) war das nächste Ziel der Gruppe. Schulleiter Jochen
Schwab und der bauleitende Architekt Nico Hofmann erwartete die Gruppe. Wer
bereits in den Vorjahren bei der Radtour dabei war, konnte sich persönlich vom
Baufortschritt überzeugen. Die Aula ist fast fertig und wird mit ihrer lichten
Gestaltung und der gelungenen Symbiose aus Bestandteilen des „alten“ Gymnasiums
und der neuen Architektur ganz sicher der Mittelpunkt der neuen Schule werden.
Die Fachräume für Musik und bildende Kunst sind ebenso wie die ersten
Klassenzimmer fast fertig gestellt und boten den Teilnehmenden so einen ersten,
sichtbaren Eindruck. „Heimisches Holz als Schalldämmung und gestaltendes
Element“, über die Ausführung der Wandvertäfelungen freute sich insbesondere
der Forstminister Peter Hauk, MdL. Das
BGB Buchen war die erste Schule im Land, deren Sanierung aus Landesmitteln
nicht unerheblich bezuschusst wurde. Dennoch muss die Stadt Buchen den
Löwenanteil der Sanierungs- und Erweiterungskosten von insgesamt mehr als 25.
Mio. Euro stemmen. „Gut und sinnvoll für unsere Kinder und damit unsere Zukunft
investiertes Geld“ darin waren sich neben dem Vorsitzendem der CDU-Gemeinderatsfraktion,
Dr. Harald Genzwürker und Buchens Bürgermeister Burger alle Teilnehmenden
einig. Am Ende können ca. 1.200 Schülerinnen und Schüler in Buchen bei besten
Bedingungen das Gymnasium besuchen. Schulleiter Schwab nutzte die Gelegenheit,
um sich bei Landrat Dr. Brötel für die unkomplizierte Zusammenarbeit der
Kreisschulen in unmittelbarer Nachbarschaft zu bedanken. „Es war schon immer ein gutes Miteinander“ so
Dr. Brötel, dass diesen Schulcampus hier in Buchen zu einem Erfolgsmodell
macht. Auf Nachfrage eines Bürgers benannte Roland Burger die beindruckende Zahl
von ca. 4.000 jungen Menschen, die in Buchen regelmäßig zur Schule gehen.
Hochwasserschutz ist leider brandaktuell. Buchen hat hier seine Hausaufgaben
schon seit Jahren gemacht und aus negativen Ereignissen die richtigen Schlüsse
gezogen. Nach Überflutungen in der Kellerei und der Stadt vor einigen Jahren
begann der Ausbau des Hochwasserschutzes der Morre und deren naturnaher
Rückbau. Davon konnten sich die Teilnehmenden an der Buchener Allah Hopp Anlage
selbst ein Bild machen. „Die Morre hat mehr Raum und gleichzeitig wurde die
Fläche attraktiv gestaltet und wird von ihren Bürgerinnen und Bürgern rege
genutzt, was will man mehr“, so ein Teilnehmer. Rechnerisch sollte mit den
Maßnahmen ein sog. „Jahrhunderthochwasser“ vermeidbar sein.
Die Buchener Marienhöhe, das neue Baugebiet
und dessen verkehrstechnische Anbindung sind aktuelles Thema in unserer Stadt
und damit auch Ziel der Radtour. „Wir haben da in der Diskussion die Brisanz
manchen Themas falsch eingeschätzt“ gab Buchens Bürgermeister zu. Die
Verwaltung hat aber verstanden und hat ein akzeptables und tragfähiges Konzept
zur Verkehrsführung und auch zur Fahrradanbindung entwickelt, dass man mit den
Betroffenen erörtern werde. Erste
Maßnahmen, wie ein Parkverbot am „Bessel-Buckel“ sind bereits in der Umsetzung.
Entlang der Morre, dem „grünen Band“ zum Parkplatz am Hasenwald führte die nächste Etappe. Ortsvorsteher Timo Steichler erwartete die Gruppe zunächst mit einem selbstgemachten Likör, um dann assistiert vom CDU Ortsverbandsvorsitzenden und Ortschafts- und Gemeinderat, Roland Linsler, über die angedachte Bebauung am Hettinger Ortseingang mit einem Seniorenheim. Durch die Lage im Hang und die Erschließung des Heimes von der Jahnstraße/Neuen Buchener Straße werden die Belange der Anwohner nicht beeinträchtigt. „Der Bedarf an Pflegeplätzen ist da und wir freuen uns diesen für unsere Bürgerinnen und Bürger heimatnah ohne öffentliche Gelder bieten zu können“, so Timo Steichler. Der Ausbau der Feldwege -gerade um den Hasenwald herum- war weiteres Thema. Warum dies notwendig ist, konnten die Radler auf dem Weg nach Götzingen selbst erfahren. Baumwurzeln und Schlaglöcher machten so manches Ausweichmanöver erforderlich. Götzingens stellvertretender Ortsvorsteher Jürgen Türschel hatte die Navigation übernommen und führte souverän zum Götzinger Nächstweiher. Dort erwarteten Ortsvorsteherin Daniela Gramlich, Stadtrat Willi Biemer und der Vorsitzende der neu gegründeten Genossenschaft „Dorfladen“ Reinhold Goisser die Gruppe mit kaltem Wasser und Apfelschorle. Die Erfrischung der müden Waden in der Kneipp-Anlage wurde von manchem gern angenommen und so die gelungene Naherholungsanlage auch erlebbar.
Im Rahmen des Wettbewerbs „Unser Dorf hat
Zukunft“ wurde der Wunsch der Götzinger nach einem Dorfladen artikuliert.
Viele wünschen sich wieder eine Nahversorgung mit Treffpunkt im Ort. Nach dem
Rosenberger Vorbild soll daher ein genossenschaftlich betriebener Laden mit Café
im Herzen des Dorfes entstehen, wie der Vorsitzende der Genossenschaft
„Dorfladen“ Reinhold Goisser erläuterte. Der mögliche Standort auf der
Freifläche neben dem Getränkemarkt Holderbach an der Rinschheimer Straße war
die nächste Station der Tour.
Aufgrund der Förderung durch die Allianz-Stiftung konnten erste Pläne erstellt
werden, die vor Ort den Teilnehmenden erläutert wurden. In dem zu errichtenden Neubau
mit ca. 1.300 Quadratmetern soll ein Grundsortiment ergänzt um regionale
Produkte, Backwaren, Metzgereiwaren und Bio-Lebensmittel angeboten werden. „Das Angebot würde sich nicht nur an die
Einwohner Götzingens, sondern auch an die Leute aus Altheim, Bofsheim und
Rinschheim richten.“ ergänzte Jürgen Türschel die Ausführungen. „Durch den
zwingend zu errichtendem Neubau besteht ein erheblicher Investitionsbedarf, der
mehrheitlich durch die Genossenschaft zu stemmen ist“, so Bürgermeister Roland
Burger. Neben der Förderung durch Leader oder das Entwicklungsprogramm
Ländlicher Raum (ELR) sind es die Genossenschaftsanteile, die nach der
rechtlichen Gründung der Genossenschaft ab sofort gezeichnet werden können, das
wesentliche Fundament. Sicherlich werde sich die Stadt Buchen auch ihren Teil
dazu beitragen, über die Form und die Höhe habe der Gemeinderat der Stadt zu
befinden.
Nicht nur Läden, auch Wohnungen sind ein
brennendes Thema, um Dörfer attraktiv zu halten. Neben Einfamilienwohnhäusern
besteht immer mehr auch der Bedarf an kleineren Mietwohnungen, um die Bevölkerung
in „ihrem“ Dorf halten zu können. Neben der ersten eigenen Wohnung in jungen
Jahren wirkt sich auch der demografische Wandel aus. Manch einem sind Garten
und Eigenheim zu mühselig geworden, man würde aber gerne „im Ort“ bleiben. Das
Angebot an kleineren Wohnungen fehlt oft in den Dörfern.
Diese Lücke soll auf dem ehemaligen „Schwanen-Areal“ in Götzingen geschlossen werden. Zusammen mit Bürgermeister Roland Burger erläuterte Ortsvorsteherin Daniela Gramlich die Pläne eines privaten Investors dort mehrere Wohnhäuser mit kleineren Wohnungen errichten zu wollen. Die ersten Planansichten zeigen, dass sich die Bebauung harmonisch einfügen und für Götzingen an prominenter Stelle ein Gewinn wären.
Das Ziel der Radtour vor Augen ging es nach Eberstadt.
Ortsvorsteher Nico Hofmann empfing die Gruppe am Rathaus. Dort angekommen
konnte die Radlergruppe exklusiv die neugestalteten Räume des Kindergartens
besichtigen. Aus dem Bürgersaal und den Räumen der Ortschaftsverwaltung im
Rathaus entstanden kindgerechte Räumlichkeiten. „Der Ortschaftsrat habe gerne
dem Wunsch nach mehr Platz für die Kinder entsprochen“, erklärte Nico Hofmann.
Geschäftsführer Marc Hofmann empfing beim Möbelhaus Grammlich die Radler, um
den neugestalteten Tierpark zu präsentieren. Hofmann erläuterte die Entstehung
des Parks von der Idee bis zur Umsetzung und der überwältigenden Resonanz. Noch
nie hatte Eberstadt so viele Besucher, wie seit der Eröffnung des Parks. Neben
der Höhle ist damit ein weiterer Anlaufpunkt für Besucher entstanden und das Café/
Bistro „Auszeit“ bietet die Möglichkeit zur Stärkung. Es war auch der Schlusspunkt
der Radtour 2021. Stadtverbandsvorsitzender Ralf Schäfer dankte allen
Teilnehmern der Fahrt und allen, die zum Gelingen beigetragen haben. Beim
anschließenden gemütlichen Beisammensein freuten sich die Teilnehmer schon auf
die Tour im nächsten Jahr.